Das Schweizer System ist ein etabliertes Turniersystem, das seinen Ursprung im Schachsport hat. Dort und auch zunehmend in anderen Sportarten ist die Turnierform weit verbreitet. Das Schweizer System stellt eine intelligente Mischung aus dem Gruppensystem und dem KO-System dar. Es versucht das gerechteste aller Turniersysteme - das Gruppensystem - nachzubilden, ohne daß jedoch jede Mannschaft gegen jede andere spielen muss.
Grundidee
In der ersten Runde erfolgt eine zufällige Auslosung, wobei (aus Motivationsgründen) darauf geachtet werden sollte, keine Mannschaften aus demselben Verein gegeneinander spielen zu lassen. Nach jeder Spielrunde wird eine Zwischenrangliste erstellt, nach der die Auslosung zur nachfolgenden Runde vorgenommen wird.
Es wird hierbei versucht, Mannschaften mit der gleichen Anzahl an Siegen gegeneinander spielen zu lassen. Wichtig ist jedoch, daß im Turnierverlauf keine Partie doppelt vorkommen darf!
Die Anzahl der zu spielenden Runden hängt von der Anzahl der teilnehmenden Mannschaften ab. Sie sollte um mindestens 2 größer sein als die Anzahl der Runden des einfachen KO-Systems. Je größer die Rundenanzahl, desto besser werden die Plazierungen des Mittelfeldes ausgespielt. In jedem Falle muß die Rundenanzahl vor Turnierbeginn von der Turnierleitung festgelegt und den Spielern bekannt gemacht werden. Bei ungerader Anzahl an Mannschaften, bekommt jeweils die letzte der Zwischenrangliste ein Freilos, was ihr als Sieg gewertet wird. Keine Mannschaft erhält im Turnierverlauf mehr als ein Freilos.
Varianten
Dieses Grundsystem kann auf verschieden Arten abgeändert werden. Folgende Varianten haben sich in der Turnierpraxis bewährt:
Kontrollierte Auslosung
Vor Turnierbeginn werden die teilnehmenden Mannschaften gemäß ihrer Spielstärke gesetzt. Die Auslosungen erfolgen anhand der Anzahl der gewonnenen Spiele und der Setzliste, sodaß die an den vorderen Positionen gesetzten Mannschaften wie im KO-Setzbaum erst spät gegeneinander spielen.
Buchholzzahl (BHZ)
Die Buchholzzahl ist ein Kriterium für die Spielstärke aller bisherigen Gegner einer Mannschaft. Sie wird zur Festlegung der Reihenfolge von Spielern mit der gleichen Anzahl an Siegen herangenommen, da sie ein besseres Kriterium darstellt als die Differenz der Spielpunkte.
Die Fein-Buchholzzahl (FBHZ) ist die Spielstärke der Gegner aller Gegner und kann bei gleicher Buchholzzahl angewandt werden.
Nachteile
Der Auslosungsmodus ist relativ komplex, weil nach jeder Spielrunde eine Rangliste berechnet und jeweils neue Paarungen zusammengestellt werden müssen. Daher ist eine Computerunterstützung empfehlenswert.
Vorteile
Keine Mannschaft scheidet aus, weil alle die gleiche Anzahl an Spielrunden bestreiten. Dies fördert die gesellschaftliche Atmosphäre der Turnierveranstaltung sehr. Das Teilnehmerfeld kann im Bezug auf die Spielstärken sehr heterogen sein, da nach wenigen Runden alle Mannschaften mit Gegnern annähernd gleicher Stärke spielen.
Alle Teilnehmer haben interessante Spiele, da sie einen individuellen, ihrer Leistung entsprechenden, Turnierverlauf haben.
Gerechtigkeit: es gibt kein Auslosungspech, da nur die Leistung über die Platzierungen entscheidet.
Spannung: die Auslosung zu den Spielrunden ist für alle Teilnehmer immer wieder spannend. Das Schweizer System macht wie kein anderes Turniersystem den teilnehmenden Spielern Spaß
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